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University of Arts
Die University of Arts ist ein Ausbildungsplatz für alle jungen Menschen, die die Liebe zur Kunst entdeckt haben und ihre Talente in Schauspiel- oder Schreibkunst, Poesie, Tanz, Gesang, Komposition und/oder der Malerei ausbauen möchten.
Im Krankenhaus angekommen fuhr Claire mit Mayra an der Schulter mit dem Aufzug in den 3. Stock, wo sich die Unfallstation befand. Claire begleitete sie zu den Sesseln, wo schon viele andere warteten und half ihr beim Hinsetzen. Dann sagte sie aufmunternd:" Ich bin gleich wieder da." Sie ging zur Aufnahmestelle, sprach mit einer Krankenschwester und füllte einen Zettel aus. Nachdem der ganze Papierkram erledigt war, kehrte sie zurück und setzte sich neben Mayra. "Dein Name sollte aufgerufen werden. Ich hoffe wir kommen bald dran..." In ihrer absoluten Ruhe erschreckte sie plötztlich ein anderer Gedanke, der so plötzlich und unvorhersehbar kam, dass sie beinahe aufgesprungen wäre. Zum Glück jedoch machte sich von ihrer kurzen Panik nichts bemerkbar. Ihr Ausdruck und ihre Körperhaltung blieben gelassen wie zuvor. Chris....Abby....wie konnte ich so dumm sein und sie alleine lassen? Die lebhafte Erinnerung an Abbys Aussehen stresste sie, noch mehr aber ihre etwas zu lebendige Fantasie, die ihr einen ungefähren Kurzfilm lieferte wie das gemeinsame Arbeiten der Beiden verlaufen könnte. Sie sah vor ihrem geistigen Auge einen die Wand föhnenden Chris, der Abby beim Arbeiten zusieht. Plötztlich funktioniert irgendetwas nicht und Wasser spritzt herum, zufällig werden die beiden dabei komplett nass und lachen sich dabei kaputt, während sie sich gegenseitig bespritzten. Unabsichtlich streifen sich ihre Körper und plötztlich entsteht Stille, Spannung entwickelt sich und ihnen fällt auf wie gut der Andere mit nassen Haaren und Tropfen im Gesicht aussieht. Augenkontakt wird aufgebaut und.... STOP!!!!!!!!!!!! Ich bin so verrückt und so verdammt noch einmal eifersüchtig. Ich sollte aufhören....an etwas anderes denken und mich nicht mit solchen Alpträumen verrückt machen. Warum ist mir meine Fantasie wieder einmal voraus? Chris würde das nie machen, niemals, er liebt mich und ist der wohl treuste Mensch auf der Welt! Und Abby würde mir das nicht antun.... Etwas beruhigter betrachtete sie das Treiben im Spital und wandte sich schließlich wieder Mayra zu. "Ich bin mir sicher, du weißt, dass heute Abend der erste Kunstunterricht stattfindet oder?" Sie lächelte ihr freundlich zu.
Mayra
Anzahl der Beiträge : 16 Anmeldedatum : 12.05.11
Thema: Re: Im Krankenhaus Di Mai 17, 2011 9:04 pm
Es war das rege Treiben und die vielen Menschen in diesem Krankenhaus, was Mayra wieder sehr still werden ließ. Sie starrte nur auf ihre Füße, bemüht niemanden in die Augen zu sehen oder anzurempeln. Als die Professorin sie zu den Sesseln geleitete und dann zu der Aufnahmestelle ging. May saß etwas verkrampft auf ihrem Sessel und schaute nur auf ihre Füße, bemühte sich durch das Aufsagen mathematischer Formeln und historischen Ereignissen abzulenken. Sie war so abgelenkt und konzentriert, dass sie die Professorin erst bemerkte, als sie das zweite Mal ihre Worte an May richtete. "Ja, ich weiß.", antwortete sie dann leise und lächelte scheu zurück. Da war sie erst einen Tag hier und sie verstauchte sich den Knöcheln und fiel ausgerechnet vor ihrer Professorin auf die Nase. Nur wenige Sekunden, nachdem sie geantwortet hatte, kam eine müde aussehende Krankenschwester in den Wartesaal und rief Mayra auf. Die Professorin stützte sie erneut auf dem Weg in das Behandlungszimmer, in dem nur eine Liege, zwei Stühle und ein kleines weißes Schränkchen stand. May vermutete, dass sie so schnell drangekommen war, weil sie bei einer teuren Privatauslandskrankenkasse war, was ihr dieses Privileg einbrachte. Mayra tat es wirklich Leid für die anderen Menschen, die draußen manchmal sogar Stunden warten musste, nur weil sie keine ordentliche Krankenkasse hatten. Gerade als sich May auf der Liege niedergelassen hatte, ihre Tasche an die Wand gestellt hatte und die Professorin sich auf einen der Stühle niedergelassen hatte, kam ein älterer, grauhaariger Herr im Arztkittel hinein und begrüßte die beiden Frauen. "Mayra Clarks?", fragte er an Mayra gewandt und wandte sich nach einem verkramften Nicken ihrerseits ihrem Fuß zu. "Du bist also umgegnickt?", fragte er, wohl so, dass es väterlich klingen sollte, doch wieder konnte Mayra nur verkrampft Nicken. Er betastete den Knöchel und kam schließlich zu dem selben Urteil wie Mayra selbst vorhin. "Der Knöchel ist verstaucht, ein Kapselriss. Ich gehe kurz das Verbandszeug holen.", mit diesen Worten verließ er das Zimmer und Mayra entspannte sich wieder, denn sie hatte sich bereits an die Gegenwart der Professorin gewöhnt. Um ihren Herzschlag zu beruhigen fing Mayra an leise die Daten der französischen Revolution mit ihren Ereignissen aufzusagen.
Claire
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Thema: Re: Im Krankenhaus Do Mai 19, 2011 8:38 pm
Claire brauchte dringend Ablenkung aufgrund ihrer nicht wirklich netten Gedanken, die sie beschäftigten. Deshalb beschäftigte sie sich nur zu gerne damit, Mayra unauffällig zu beobachten. Sobald der Arzt ins Zimmer trat, wirkte Mayra vollkommen verändert. Es stand zwar nicht in ihrer Macht ihr Verhalten zu beurteilen, aber trotzdem wunderte sie sich. Mayra schien plötzlich nervös, angespannt, verkrampft und vor allem noch naiver, als sie es Claire gegenüber war. Falls das Mädchen mehrere Semester bei ihr studieren würde, musste sie dringend ein wenig an dem Selbstbewusstsein arbeiten. Sie wollte die eigentlich schon junge Frau nicht verändern, das würde sie nicht schaffen, denn sie wusste sehr gut, dass man das Wesen eines Anderen nie verändern versuchen sollte, sondern den Menschen mit Stärken und Schwächen akzeptieren und respektieren versuchen sollte. Trotz allem war sie überzeugt, dass zwar einige über mehr, andere über weniger Selbstbewusstsein verfügten, es aber einer der Verhaltenszüge war, an denen man arbeiten konnte. Vielleicht würde sie es ja schaffen, Mayra das Unsichere in ihrer Art zu nehmen und es mit Sicherheit zu ersetzen, denn es kam ihr so vor, als hätte Mayra Angst, war ängstlich, denn woher sonst kam diese unsichere, naive Art? Als der Arzt das Zimmer wieder verließ beruhigte sich das Mädchen wieder und war wie zuvor. Immerhin schien Claire ihr Vertrauen gewonnen zu haben. Das war gut, sehr gut sogar, denn so würde sie eine Basis für ihren Unterricht haben. Als sie begann irgendetwas vor sich hin zu murmeln, sah Claire sie verwundert an und lächelte sanft, als sie fragte:"Ist alles in Ordnung? Soll ich dir etwas zu trinken holen? Der Arzt ist sicher gleich wieder da", versicherte sie ihr, da sie sich anscheinend langweilte.
Mayra
Anzahl der Beiträge : 16 Anmeldedatum : 12.05.11
Thema: Re: Im Krankenhaus Fr Mai 20, 2011 6:47 pm
"Oh nein, aber vielen Dank", erwiederte Mayra sehr höflich auf die Frage der Profssorin. "Ich langweile mich nicht. Der Arzt soll sich lieber erst um die anderen Patienten kümmern, die schlimmeres haben als ich. Ich bin ja sowiso schon so früh drangekommen." Sie versuchte sich an einem Lächeln und bückte sich nach ihrer Tasche auf dem Boden, um ein kleines Notizbuch und ihre Krankenkassenkarte herauszuholen. Die Krankenkassenkarte legte sie neben sich, schlug das Büchlein auf, nahm sich einen Stift und begann ihre Beobachtungen bezüglich ihres Knöchels aufzuschreiben. Mayra hatte noch immer ein paar Schmerzen und der Knöcheln war mittlerweile auf das doppelte angeschwollen, was ziemlich normal für eine Verstauchung war. "Ich hatte Recht mit meiner Vermutung.", sagte sie stolz, während sie schrieb. "Es war eine Verstauchung mit Kapselriss:"
Claire
Anzahl der Beiträge : 304 Anmeldedatum : 07.11.10
Thema: Re: Im Krankenhaus Sa Mai 21, 2011 8:02 pm
Claire erwiderte das bodenständige Lächeln der jungen Studentin und saß aufrecht gegen die Lehne gelehnt da, während sie das eine Bein über das andere schlug und die Arme vor sich verschränkte. Für einige Momente schloss sie die Augen und war ganz bei Chris und Abby, sah wie sie miteinander arbeiteten, scherzten und lachten. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, sodass eine kleine Falte entstand. Rasch öffnete sie ihre Augen wieder und sah wie Mayra etwas aufschrieb und gleich darauf sprach. Claire antwortete lächelnd:"Stimmt, du hattest Recht, das ist eigentlich bewundernswert. Vielleicht solltest du dir überlegen, Medizin zu studieren." Plötzlich kam der Arzt zurück, während auf seinem Gesicht ein ruhiges, gekonntes Lachen, dass er Mayra zuwarf zu sehen war. Er unterhielt sich mit dem jungen Mädchen und verband ihren Knöchel sorgfältig. Seine Arbeit war nach mehreren Minuten getan. Dann reichte er ihr die Hand, danach Claire und verabschiedete sich höflich. Die Beiden verließen das Krankenhaus. Mayra hatte noch eine Gehilfe mitbekommen. Mit dem Auto ging es wieder zurück zum Schulcampus. Claire parkte, stellte den Motor ab und sah das Mädchen an. "So das wäre geschafft. Dann....bis heute Abend?", fragte sie freundlich.
Mayra
Anzahl der Beiträge : 16 Anmeldedatum : 12.05.11
Thema: Re: Im Krankenhaus So Mai 22, 2011 6:56 pm
"Ich will Medizin auch in Zukunft mal studieren.", erwiederte Mayra und just in diesem moment kam der Arzt wieder hinein. Er kam zu ihr, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. "Ah, du möchtest Medizin studieren?", fragte er freundlich und begann, nachdem er eine Kühlkompresse auf Mays Knöchel platziert hatte und begann den Verband herumzuwickeln. "Ja, aber nur ein Jahr. Ich möchte keine Ärztin werden.", antwortete Mayra und begutachtete interessiert, wie der Arzt ihren Knöchel verarztete. Nach ca. fünf Minuten war er fertig mit dem Verbinden und dem verwenden von Desinfektionsmitteln auf ihren Händen und ihren Knien. Mayra erhielt noch eine Gehhilfe und dann stieg sie wieder in das Auto der Professorin. Als sie wieder an der Universität angekommen waren, hielt Mrs. Turner an. "Ja, dann... bis heute Abend. Ich kann ihnen wirklich nicht sagen wie Dankbar ich ihnen bin.", antwortete May. "Es ist wirklich sehr nett und gütig von ihnen mir so zu helfen."
Claire
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Thema: Re: Im Krankenhaus So Mai 22, 2011 7:07 pm
Interessant...eine sehr ehrgeizige Studentin wie es aussieht.... Sie staunte, als sie vernahm, dass Mayra tatsächlich vorhatte, Medizin für ein Jahr zu studieren. Im Auto dann lächelte Claire auf ihre Antwort und erwiderte ruhig:"Ach was, du brauchst dich nicht zu bedanken. Hilfe ist selbstverständlich, nur leider kann ich dich nicht mehr zu deinem Appartment begleiten, weil ich los muss und noch etwas klären. Glaubst du schaffst du es mit deiner Gehhilfe, den Krüken zu deiner Wohnung zu kommen? Die Appartments sind von hier nicht weit, also nur über den Campusplatz, wo du eine Pause machen kannst, einen kleinen Weg entlang und schon stehst du vor dem Gebäudekomplex mit den Wohnungen darin. Ich würde dich wirklich gerne noch begleiten, aber", sie sah auf die Uhr, "es geht sich nicht ganz aus." Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie sie nicht mehr nach Hause begleitete, aber trotz allem war sie überzeugt, dass Mayra den nicht allzu langen Weg hinbekommen könnte. Claire stieg mit ihr aus dem Wagen, versperrte ihn wieder und rief dann im Gehen:" Bis heute Abend!" Und schon war sie mit schnellem Schritt in der Menge am Campusplatz verschwunden.