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University of Arts
Die University of Arts ist ein Ausbildungsplatz für alle jungen Menschen, die die Liebe zur Kunst entdeckt haben und ihre Talente in Schauspiel- oder Schreibkunst, Poesie, Tanz, Gesang, Komposition und/oder der Malerei ausbauen möchten.
Claire lächelte, als er diese Andeutung, er würde sich schon darauf freuen, machte. Sie wusste zwar nicht ganz genau, worauf sie sich da einließ, aber sie wollte es und sie wusste, dass ihre Beziehung belastbar genug für eine Schwangerschaft und ein Kind war. Die Idee im Park spazieren zu gehen, fand sie herrlich, da die beiden sowieso sehr selten in den letzten Wochen aus dem Schulgebäude rausgekommen waren, seit sie mit ihrer Arbeit so beschäftigt waren. Die gemeinsame Zeit an der frischen Luft zu verbringen war der perfekte Ausgleich. Die kühle Herbstluft umwirbelte die beiden und begleitete sie die verschiedensten Wege entlang. Der Park in Woodbridge war wirklich ein großes künstlerisch angelegtes Wunder. Zahlreiche Menschen, Architekten, Designer, Gärtner, Künstler, sie alle hatten diesen Park wesentlich geprägt. Im Sommer fand man hier viele verschiedene Menschen, die ihre Kunst herzeigten, welche auch immer das war. Jetzt im Herbst standen nur vereinzelt Musiker an den verschiedenen Ecken. Sie alle bewiesen Gespür für die Musik und fingen die Stimmung des heutigen Tages ein. Romantische, langsame Musik erfüllte den ganzen Park sanft und wurde mit dem Wind auch zu Chris und Claire getragen. Claire umschlang Chris enger und sah ebenfalls zahlreiche Pärchen auf Bänken, jüngere, die sich wild küssten, ältere, die sich Händchen haltend in die Augen sahen und einfach wortlos Kommunikation betrieben. Sie sah jedoch niemand in ihrem Alter, in den mittleren Jahren, was sie verwunderte, doch die meisten Ehen wurden in ihrem Alter geschieden oder es gab die größten Probleme, weil sich die Partner keine Zeit füreinander nahmen, sondern hauptsächlich im Stress untergingen. Claire wurde durch die Erfahrung heute Früh und Vormittag, um einiges klüger. Gemeinsame Zeit war essentiell, selbst wenn Kinder da sein sollten! Sie wandte sich an Chris und lächelte ihm verliebt zu, während sie im selben Rythmus die verschlungenen Wege zwischen bunten Bäumen und Hecken entlang gingen. Sie gelangten in einen sehr abgelegenen Teil des Parkes und Claires Lächeln wurde größer. Chris grinste plötzlich und sprach sie sehr förmlich an. Auch das hatte sie mittlerweile herausgefunden: Rollenspiele waren SEHR wichtig in einer Beziehung, zumindest in ihrer und sie liebte es einfach Rollen zu spielen. "Sir, ich fühle mich geehrt, aber ich weiß nicht, ob ich ein solches Angebot annehmen kann. Ich kenne euch doch gar nicht, was wenn ihr nich die sicherlich ehrenhaften Absichten verfolgt, die ihr mir bis jetzt bewiesen habt. Außerdem wäre es fatal für meine Familie, wüssten sie mich in der Obhut eines Mannes, den ich erst vor ein paar Tagen kennengelernt habe. Wer kennt schon die dunklen Seiten des Anderen?" Sie lächelte verlegen, wobei dieses Lächeln natürlich nur zu ihrer Spielerei gehörte. Claire spielte ein armes, naives Mädchen im zeitlichen Rahmen des 20. Jahrhunderts. Ein Grinsen konnte sie sich jedoch nicht verkneifen.
Christopher
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Thema: Re: Der Park Mo Feb 28, 2011 11:06 pm
Chris war richtig euphorisch und hocherfreut, dass Claire auf das kleine Rollenspiel einging. Er stellte sich vor, dass die beiden am Anfang des 20. Jahrhunderts in demselben Park spazieren gingen und alles ein klein wenig die Farbe von Sepia hatte, was sehr gut zum Herbst passte und ihm auch im 21. Jahrhundert als passender Farbvergleich vorkam. Sie waren in einer Zeit, in der die Frauen noch ausschließlich Kleider trugen, die die zuvor gezeigten Kniepartien verdeckten und in denen Männer schwarze Fracks und Hüte wie Charlie Chaplin trugen. Chris lachte amüsiert. "Ach, ich bin sicher, meine Liebe, dass Ihre Eltern mehr als entzückt sein werden, wenn sie mich ersteinmal kennenlernen. Ihr Herz wird rasch durch ein paar melodischen Momenten am Klavier gewonnen sein. Erwecke ich etwa den Eindruck, als hätte ich dunkle Seiten?". Er zog eine Augenbraue hoch und rückte seinen imaginären Hut zurecht. "Nun darf ich die Mylady auf ein weiteres halbes Stündchen im Park einladen? Der Herbst mag zwar überwiegend von der Farbe Braun dominiert sein, doch das Orange und das Rot zwischen den windigen Passagen sind auf gar keinen Fall zu verachten". Chris hielt Claire seinen Arm hin, sodass sie sich wie in alten Zeiten bei ihm einhaken konnte und sie gingen Seite an Seite die Kieswege entlang. Er war nun beinahe so sehr in dieser mehr altenglischen als -amerikanischen Rolle drinnen, dass es ihm nur schwerfiel, wieder in die Realität zurückzukehren. Er liebte diese Zeit einfach. Eine Zeit, in der es nicht nur in Künstlervierteln üblich war, dass man seiner großen Liebe Lieder spielte und sie behandelte, als wäre sie das Wertvollste auf Erden. Heutzutage konnte man sich ja nicht wirklich mehr darauf verlassen. "Habe ich denn Ihr Vertrauen, Miss Claire?".
Claire
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Thema: Re: Der Park Mo Feb 28, 2011 11:28 pm
Ihr gefiel die Vorstellung nur zu gut. Sie erinnerte sich an die Bilder, die sie aus dieser Zeit kannte, an die gebräuchliche Sprache und im Nu fühlte sie sich, wie ein junges Fräulein aus dem 20. Jahrhundert, gebunden an all die Phrasen, Zwänge und Verbote, andererseits aber die kleinen Ausbrüche, die all die jungen Menschen damals wagten. Zum Glück verfügten die beiden über eine rege Fantasie, die keine Grenzen kannte. Sie stellte sich Chris im Frack vor, mit einer Melone am Kopf, die er spielerisch zurecht rückte, als würde sie tatsächlich dort auf seinem Kopf sitzen. Für Claire wurde das ganze real und sie tauchte vollkommen ein, sah das alles mit ihren Augen. Als sie an sich selbst kurz herabsah, trug sie ein weites Kleid, konnte förmlich den metallenen Unterrock und die enge Schnürung in der Taille spüren. Auch ihr Ausschnitt war äußerst gewagt, eines der wenigen Dinge, die Frauen damals sehr intensiv betonten: das Dekolltee. Ihre Hände waren bedeckt von Spitzenhandschuhen und ihre Haut war blass. Sie lächelte schüchtern, während sie Chris ansah und Arm in Arm mit ihm in einem gemächlichen Schritt den Park entlang ging. "Mylord, ich wollte sie nicht der dunklen Seiten anklagen, aber hat die nicht jeder?", fragte sie lächelnd. "An einer halben Stunde des weiteren Spaziergangs ist wohl nichts auszusetzen. Vielleicht finden wir eine abgelegene Bank in den Tiefen des Parkes, um uns an dem Anblick des bunten Laubes und der sich im Wind wiegenden Bäume zu erfreuen." Claire wusste, dass diese Zeit so viel gutes an sich gehabt hatte, aber genauso ihre Nachteile mit sich gebracht hatte. Die nächste Frage ließ sie etwas stutzig werden, oder wohl eher ihr zweites Ich, das etikettenbehaftete Mädchen. "Mein Vertrauen ist euch sicher, Mylord, doch ich kann nicht für meine geliebten Eltern sprechen, am besten ist es wohl sie für den Moment aus den Gedanken zu bannen und die Zeit in diesem wunderschönen Park zu genießen." Ein heimliches Lächeln schlich sich auf ihre Züge und ein aufbegehrendes Funkeln war in ihren Augen zu lesen. Sie stellte sich vor um die 19 zu sein, ein noch sehr, sehr junges, unschuldiges Alter, um mit einem Mann alleine in einem verlassenen Park spazieren zu gehen. Sie stellte sich vor, wie sehr das Mädchen unter der Etikette litt und endlich einmal aus diesem Kreis ausbrechen wollte, etwas Verbotenes tun wollte.
Christopher
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Thema: Re: Der Park Di März 01, 2011 10:45 pm
Chris musste sich zusammenreißen, um nicht in Claire's Ausschnitt zu sehen, der in Wirklichkeit gar nicht so groß war. Doch in der Zeit, in der sie sich gedanklich befanden, waren die Ausschnitte der Frauenkleider außerordentlich groß. Wie konnte er da widerstehen? Nunja, er war ein Mann. Doch er war schließlich ein Gentleman und hatte die Regeln der social etiquette zu folgen. Daher richtete er seinen Blich wieder geradeaus und strich Claire nur leicht über den Arm, der bei seineme ingehängt war. "Es gibt aber mehrere Möglichkeiten seine dunklen Seiten zum Ausdruck zu bringen. Die Frage ist außerdem, wie sehr diese in einem Menschen ausgeprägt sind und wie sie eingesetzt werden", sagte Chris wissend und schmunzelte. "Der Park mag zwar für einige Menschen etwas einfaches und einschläferndes zu sein, doch er zeigt so viele verschiedene Facetten, die man auf keinen Fall missen sollte, finden Sie nicht auch, Miss Claire? Eine hübsche kleine Parkbank käme mir sehr gelegen, wir finden sicher eine, die mit den buntesten Farben des Herbstes umringt ist". Die beiden gingen weiterhin die Kieswege des Parks entlang, trugen ihre Kostüme aus dem 20. Jahrhundert und - zumindest Chris fühlte sich sehr wohl darin - suchten nach einer Sitzgelegenheit. Nach einer Weile des Spazierens fanden sie schließlich eine typische Gartenbank am Rande einer Grünfläche und ließen sich darauf nieder. Chris entfernte natürlich die Blätter von der Stelle, an die sich Claire setzten wollte. "Lassen wir doch das Thema Eltern für den heutigen Tag verklingen und konzentrieren uns auf die Geräusche der Natur", sagte Chris in seinem besten britischen Aktzend, den er zwar nie loswurde, doch dieses Mal besonders hervorhob. Chris liebte seine Rolle als gewagter aber etikettgemäßer Gentleman, der das unschuldige Mädchen verführte und zu bösen Dingen lockte, die ihre Eltern nicht erlaubten. "Ich hoffe doch sehr, dass Sie heute Abend noch nichts vorhaben?".
Claire
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Thema: Re: Der Park Di März 01, 2011 11:15 pm
Claires Mundwinkel zuckten, als ihr sein bemüht ihrem Ausschnitt ausweichender Blick auffiel. Tja, Männer konnten eben nichts gegen ihre Instinkte machen. Es lag in ihrer Natur. Auch wenn Claire in Wirklichkeit gar nichts weit ausgeschnittenes trug, konnten die beiden tatsächlich so weit in ihre Fantasie versinken, dass die Realität vollkommen aus ihren Blickwinkeln verschwand. Sie spürte die leichte Berührung an ihrem Arm und erzitterte kurz. Schon nach dieser kurzen Berührung fühlte sie sich wie eine Schwerverbrecherin. "Ihr habt Recht, vor allem das Einsetzen der dunklen Seiten ist entscheidend", auch sie schmunzelte. Wie er sie immer Miss Claire nannte gefiel ihr, gefiel ihr sogar ausgesprochen gut. Es hatte soetwas angenehmes, wenn er ihren Namen aussprach. Sie wagte sich nun auch seinen Namen auszusprechen:" Mister Turner, mich langweilt der Park kein bisschen. Die frische Luft, die angenehme Brise und das verfärbte Laub wirken sich sehr positiv auf mein Gemüt aus. Der geheimnisvolle Herbst hat die Natur immer schon in seine ganz eigene Welt getaucht." Nachdem sie sich behutsam gesetzt hatten und Chris so freundlich gewesen ist die Blätter zu beseitigen, saß sie ladyhaft, wie es sich für eine gut erzogene Dame gehörte, da. Sein stark britischer Akzent war eindeutig zu hören und sie fand immer mehr Gefallen daran seiner Stimme zu lauschen. Durch ihre mädchenhafte Aufregung mischte sich in ihr Englisch immer wieder ein französischer Akzent, den sie wohl nie ablegen würde. Die Rolle des verführerischen, jungen Gentleman passte zu Chris so gut, wobei sie das junge, naive Mädchen aus Frankreich auf der Reise in London spielte. "Heute Abend? Ich denke nein." Sie stellte eine etwas gewagtere Frage:" Habt ihr, Sir, etwa vor mich heute Abend auszuführen?" Fast hätte sie "entführen" oder "verführen" verwendet, doch sie hielt ihr Mundwerk in Zaum. Sie strich sich imaginativ das Kleid glatt und legte ihre Hände behutsam in ihre Schoß, während sie steif gerade auf der Bank saß und in die Augen des attraktiven Mister Turners sah. Ihr war klar, dass sie sich in eine immer gefährlichere, aussichtslosere, aber so spannende, aufregende Lage brachte.
Christopher
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Thema: Re: Der Park Fr März 04, 2011 11:24 pm
"Ich bin sehr froh, dass Sie das sagen, Miss Claire"; sagte Chris und betonte das Miss Claire, da ihm auffiel, dass sie es mochte, wenn er sie so nannte. Er war generell ein sehr konservativer Mensch, der die alten Umgangs- und Höflichkeitsformen vermisste und der Meinung war, dass man Frauen viel besser behandeln sollte, als es heutzutage der Brauch war. Er wünschte sich oft in einer Zeit zu leben, in der die Menschen wirklich so angezogen waren, wie er und Claire gerade in seiner lebhaften Phantasie, und so sprachen. Es waren zwar typische Frauenromane, doch Chris gefiel die Art und Weise der Beschreibungen von Jane Austen und Emily Bronte, da er sich mit den männlichen Hauptrollen dieser Autorinnen immer am besten identifizieren konnte. "Nicht viele Damen in ihrem Alter ziehen die frische Luft und den Park den vornehmen Restaurants vor"; sprach Chris weiter und strich Claire eine Haarlocke hinter das Ohr. Ihr französischer Akzent, der sich aufeinmal verstärkte, vermutlich eine Reaktion auf seinen Britischen Akzent, gefiel Chris außerordentlich gut und das Rollenspiel gewann immer mehr an Wirkung und Realität. Sie, das unschuldige Mädchen aus Frankreich auf Entdeckungsreise in einer neuen Kultur und er, der hochgewachsene, adrette Gentleman, der sie verführte und ihr die Reize de Stadt zeigte. "Ganz recht, ich würde Sie liebend gerne ausführen, Miss Claire"; lächelte Chris charmant und strich ihr leicht über den Oberarm, wissend, dass dies eigentlich nicht unbedinkt der social etiquette entsprach, doch es kümmerte ihn nicht. Er war immer noch ein Gentleman und es hatte ja niemand gesehen. "Was sagen Sie? Ich hätte da eine fabelhafte Idee, was den Ort unserer Verabredung betrifft". Seine Augen funkelten.
Claire
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Thema: Re: Der Park Fr März 04, 2011 11:50 pm
Claire hörte die Betonung ihres Namens heraus und lächelte nur noch mehr. Was war sie doch für ein ungezogenes Mädchen. Wenn ihre Eltern sie so finden würden, in diesem Park, auf dieser Parkbank viel zu weit vom normalen Weg, viel zu weit weg von all den Menschen, die sich im Park aufhielten und das allerschlimmste neben einem Mann sitzend, einem britischen Gentleman. Nein, das wäre zu viel für die Herzen der beiden älteren Menschen, die in einer noch wesentlich strengeren Zeit aufgewachsen waren. Sie lächelte aufgrund seines Komplimentes und erwiederte freundlich:" Nicht viele Herren in ihrem Alter sind so charmant und eloquent und sehr wenige ziehen den Park und die frische Luft dem Vergnügen in verschiedenen neuartigen Etablissments vor." Claires Lächeln wurde größer, wobei ihre Bemerkung gerade eben nicht nur gewagt, sondern eigentlich schon frech für die damalige Zeit war. Immerhin durfte eine Frau in ihrem Alter nicht einmal von solchen Orten wissen. Als er ihr eine Haarlocke aus dem Gesicht strich, hielt sie für einige Momente die Luft an. Das war viel zu viel, eine Geste, die überhaupt nicht gestattet war, doch die spielende Claire genoss es. Sie schloss kurz die Augen und seufzte. Sie war Berührungen von Männern einfach nicht gewöhnt. Auch die Berührung am Oberarm machte sie ganz kribbelig und ihr Herz machte Sprünge. Dieser Mr. Turner brachte sie noch komplett um den Verstand. Zum Glück war niemand hier und es konnte sie auch niemand sehen, denn sie ließ sich viel zu sehr für eine Frau dieser Zeit gehen. Ihre Augen glänzten vor Aufregung, Nervosität und vor Freude, während sie sich in seinen funkelnden Augen verlor. "Mister Turner, ich muss gestehen, sie bringen mich ganz in Verlegenheit." Dieses Kommentar bezog sie sowohl auf seine Berührungen, als auch auf seine Blicke, wobei sie aber kokett lächelte. Nicht nur er, sondern auch sie war ihrer Zeit weit voraus. "Welcher Ort schwebt euch da vor?", fragte sie lächelnd und konnte sich von seinem Blick nicht lösen. Für eine Berührung war sie noch zu schüchtern. Sie kannte diesen Mann doch fast gar nicht und noch lag ihr die Etikette im Nacken, die ihr immer schlecht ins Gewissen sprach.
Christopher
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Thema: Re: Der Park Sa März 05, 2011 12:29 am
Chris hob die Augenbrauen, als Claire von den neuen Etablissements sprach und begann dabei aufeinmal breit zu grinsen. Was für eine freche Aussage! Doch er brauchte nicht reden, er war immerhin derjenige, der sich an die leichten Berührungen heranwagte, außerdem machte es ihm nicht im geringsten etwas aus. Im Gegenteil, er genoss es sogar sehr. Die zu schüchternen Mädchen waren langweilig und die zu selbstbewussten neigten oft dazu, einen zuzuplappern, Claire war also perfekt, da sie keines von beidem war, oder eher eine Mischung. Kokett war wohl der Ausdruck, der am besten zu ihr passte. "Wie es scheint, sind wir wohl beide Ausnahmefälle"; stellte Chris fest und bemerkte dabei die Reaktion, die Claire auf seine Berühungen hin zeigte. Vielleich war es Claire nicht bewusst, doch er konnte die Nervosität der jungen Franzosin deutlich spüren. "Das tut mir sehr Leid, es war keinesfalls meine Absicht, Sie in Verlegenheit zu bringen", log er glatt und setzte ein schiefes Lächeln auf. "Doch ich kann leider nicht anders, denn - ich hoffe Sie erlauben mir die Bemerkung - ich bin voll und ganz verzaubert von Ihnen". Er hatte da schon eine Idee, was den Ort betraf. "Der Ort wird eine Überraschung, aber Sie vertrauen mir doch, nicht wahr?"
Claire
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Thema: Re: Der Park Sa März 05, 2011 6:38 pm
Sein breites Grinsen gefiel ihr gut, da es eindeutig ansteckend war. Seine weißen Zähne blitzten und das Funkeln aus seinen Augen wurde stärker. Als er dann ihre Verlegenheit mit einem schiefen Lächeln quittierte, verliebte sie sich sofort in dieses. Es war natürlich, aber doch herausfordernd. Während sie seine Lippen betrachtete, bemerkte sie gar nicht, dass ihr Blick viel zu sehr die Fassung verlor. Ihre Augen fixierten regelrecht seinen lächelnden Mund, unbeabsichtigt öffnete sie ihre Lippen leicht und seufzte leise, war doch schon die Betrachtung dieses perfekten Mundes verboten. In ihrem Blick lag eine Sehnsucht, die mit nichts zu vergleichen war. Schnell fasste sie sich jedoch wieder und schloss ihren leicht geöffneten Mund, während ihr Blick wieder zu seinen hinreißenden Augen wanderte. "Natürlich wollten Sie mich nicht in Verlegenheit bringen, wie könnten Sie auch?", sagte sie mit sarkastischem Unterton und lächelte dabei. "Viel Dank für Ihr reizendes Kompliment. Es geht mir nicht anders...wobei ich mich in ihrer Gegenwart anders fühle. Es ist ein seltsames Gefühl, dass ich nicht zuordnen kann...und das Schlimmste, dass was ich fühle, fühlt sich verboten an...." gestand sie ehrlich, während ihr Ausdruck eine gewisse Verwirrtheit annahm. Natürlich war einem Mädchen der damaligen Zeit nicht klar, was die Wörter Sehnsucht, Verlangen nach einem Mann, Verliebtheit und so weiter bedeuteten. Etwas nervöser wickelte sie sich eine Haarsträhne um ihren Finger, um die Locke dann wieder fallen zu lassen. "Ich vertraue ihnen, Mr. Turner, nur müssen sie mir sagen, ob meine Kleidung adäquat ist, denn sonst müsste ich mich umziehen..." Sie erhob sich elegant von der Parkbank und striff dabei "unbeabsichtigt" sein Knie. Ihr Herz klopfte bei dieser rein "zufälligen" Berührung, die sie natürlich überhaupt nicht geplant hatte. Es wurde im Park kühler und die Sonne begann sich zu rot zu färben und hinter den Baumkronen zu verschwinden. In ihrer Fantasie des 20. Jahrhunderts, sowie in der Wirklichkeit wurde es Abend.
Christopher
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Thema: Re: Der Park So März 06, 2011 10:34 pm
Chris betrachtete Claire amüsiert wie sie so fassungslos sein Gesicht betrachtete und war hoch erfreut darüber, dass er solch eine starke Wirkung auf die junge Französin hatte. Er wusste mit seinem Lächeln, seiner Stimme und seinen Bewegungen umzugehen, doch trotz allem war Chris von ihrem sehnsüchtigen Gesichtsausdruck positiv überrascht. Außerdem war es aber so, dass auch Chris von Claire vollkommen hingerissen war und seine Augen nur schwer von ihr lassen konnte. Als einen Augenblick später ein Audruck der Verwirrtheit in ihre Augen trat, während sie sprach, breitete sich ein liebevolles Lächeln auf seinem Gesicht aus, er konnte einfach nicht anders. Er war entzückt und schwach in Claire's Gegenwart, auch wenn er das nie im Leben zugeben würde, vor allem nicht in der Zeit, in der sie lebten. "Nun, dadurch, dass Sie denken ihre Gefühle sind verboten, macht es das ganze doch viel interessanter, finden Sie nicht?", sagte Chris mit ein wenig rauchiger Stimme und ein Lächeln wurde wieder schief. Noch bevor er etwas auf Claire's Frage, was ihre Kleidung betraf, antworten konnte, stand sie auch schon von der Bank auf und streifte mit ihrer Hand leicht sein Knie. Diese leichte, kitzlige Berührung jagte einen Schauer über Chris' Rücken, der ihm Gänsehaut über die Unterarme laufen ließ. Diese Frau bringt mich um den Verstand... "Egal, was sie tragen, es ist perfekt", meinte Chris und klang dabei etwas abwesend, als er sie so betrachtete. Er bemerkte dabei nur am Rande, dass der Tag sich lanhsam dem Ende zuneigte und das Abendrot bereits den Himmel in eine wunderschöne Farbe tauchte. "The human heart has hidden treasures, In secret kept, in silence sealed; The thoughts, the hopes, the dreams, the pleasures, Whose charms were broken if revealed. And days may pass in gay confusion, And nights in rosy riot fly, While, lost in Fame's or Wealth's illusion, The memory of the Past may die", zitierte Chris, er stand nun direkt neben Claire und hauchte ihr diese Zeilen mit gedämpfter aber immer noch tiefer Stimme ins Ohr. Er ließ die Höflichkeitsregeln und alle anderen Förmlichkeiten des 20. Jahrhunderts für einen Moment lang fallen und nahm Claire's Gesicht in seine Hände, sodass sie ihn ansehen musste, und beugte sich zu ihr hinunter, um sie zärtlich und liebevoll zu küssen.
Claire
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Thema: Re: Der Park So März 06, 2011 10:56 pm
Seine nun wesentlich rauchigere Stimme hätte sie fast dazu bewegt sich zu ihm zu beugen und ihn mit Haut und Haar vor Verlangen zu verschlingen, doch sie hielt sich an die förmlichen Regeln, auch wenn ihr ganzer Körper und all ihre Gedanken auf etwas ganz anderes drängten. "Sie haben recht, das Verbotene hat mich wohl schon immer in gewisser Weise angezogen", ihr Lächeln wurde größer, während ihr Blick wieder zu seinen Lippen wanderte und dort ungeniert hängen blieb. Das warme, leicht diffuse Licht tauchte Chris Haut in wunderschöne Farben und seine Augen funkelten nur noch mehr. Claire wusste gar nicht, was sie zuerst studieren sollte, sodass ihre Augen mit Begierde über die verschiedensten Stellen seines Gesichtes huschten. Während sie so vertieft in ihrem Studium war, stand er auf und war ihr plötzlich so nah, dass es eine wahre Unverschämtheit beinahe war, zumindest für die damalige Zeit gewesen wäre. Seine tiefe, immer noch leicht rauchige Stimme kitzelte ihr Ohr, doch trotz allem lauschte sie seinen Zeilen aufmerksam. Wie kann man so ein verdammt guter Schauspieler mit so einer unverschämt verführerischen Stimme und einem so herrlichen Geschmack in der Poesie, sein? , fragte sich nun die echte Claire in Gedanken. Im nächsten Moment fühlte sie seine kühlen Hände und dann begann ihr Herz unvermittelt zu pochen. Sie war wieder hier in der realen Welt, aber doch klopfte ihr Herz wie das der jungen Franzosin, welche verbotenerweise in einem im Abendrot verglühenden Park einen beinahe wildfremden, verführerischen Mann küsste. Sein Kuss war so liebevoll und zärtlich, sodass sie ihn genauso behutsam und sanft erwiederte. Schließlich löste sie sich von seinen Lippen, hang aber noch halb an ihnen, während sie mit geschlossenen Augen und immer noch leicht geöffneten Mund seufzte. "Wie beim ersten Mal....", hauchte sie gegen seine weichen Lippen und spürte ihr vor Aufregung klopfendes Herz. Claire verstand selbst nicht, warum sie so aufgeregt war, aber das Gefühl war herrlich und genauso wie ihre Rolle spürte sie dieses Verbotene, was ihr nur zu gut gefiel. Dann löste sie sich vollständig von Chris, atmete tief und durch und öffnete ihre Augen wieder. "Isch muss schon sagen, Mr. Turner, wie können sie sisch nur so etwas erlauben? Misch einfach so zu überfallen?" fragte sie empört in französischem Akzent, während ihre Wangen immer noch leicht vor Aufregung glühten.
Christopher
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Thema: Re: Der Park Di März 08, 2011 4:09 pm
"Wie beim ersten Mal.."; wiederholte Chris leise und lächelte verliebt. Er fühlte sich ebenfalls um einige Jahre jünger und sein Herz pochte so wild wie damals, als er und Claire sich zum allerersten Mal in seiner Wohnung in Wien geküsst hatten. Noch dazu geschah es am perfekten Ort, wie er fand: Vor seinem Klavier. Chris ließ seine Augen extra langsam über Claire's weiche Gesichtszüge wandern und atmete glücklich ein, als sie seufzte. Der französische Akzent, den sie im nächsten Moment wieder in ihre Stimme packte, katapultierten Chris wieder ins 20. Jahrhundert zurück und er lachte amüsiert. "Ach, Miss Claire, das fragen Sie noch? In ihrer Gegenwart ist es beinahe, nein, vollkommen unmöglich sich zu beherrschen. Sie sind einfach zu bezaubernd, als sie nicht auf der Stelle küssen zu wollen, ich hoffe Sie verzeihen mir meinen Ausrutscher, doch ich muss ihnen gestehen: Ich bereue ihn nicht", stellte Chris gespielt bestürtzt und dem Ende hin wieder charmant und süffisant. "Im Gegenteil". Chris strich Claire über die immer noch leicht glühenden Wangen und hängte ihren Arm, ohne zu fragen, bei seinem ein. Die Sonne sank immer rascher dem Horizont entgegen und bald waren nur noch die Laternen im Park Lichtquellen, die ihnen den Weg wiesen. Als die beiden aus dem Park hinaustraten, wurden sie von den Lichtern und Straßenlaternen von oodbridge empfangen und es war nun der perfekte Zeitpunkt, das Restaurant aufzusuchen, das Chris für einen romantischen Abend im Sinn hatte. "Haben Sie denn einen verdacht, wohin es gehen könnte?".
Claire
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Thema: Re: Der Park Mi März 09, 2011 7:52 pm
Auch Claire konnte ein Grinsen nicht verbergen, als Chris ebenfalls wiederholte, dass sich der Kuss so anfühlte, wie an dem unvergesslichen ersten Abend vor dem Klavier. Jedes Mal wenn sie an diesen Moment dachte, wurde ihr unglaublich warm und ihre Augen begannen meistens zu funkeln. Sein verliebtes Lächeln war so süß, anders konnte sie es nicht beschreiben. Wie sehr konnte man einen Mann lieben? Sie wusste es nicht, aber ihr war klar, dass Chris und sie etwas ganz besonderes hatten und es durch nichts auf der Welt zerstört werden sollte, auch nicht durch irgendeine Eiszeit. "Ach, Sie bereuen den Kuss also nicht?" Claire fügte verwirrt hinzu:" Wie seltsam dieses Wort auszusprechen...Kuss...es klingt auf eine Art und Weise schön, finden Sie nicht?" Seine Stimmlagen, war es süffisant, bestürzt oder charmant, waren immer perfekt und ließen sie nur noch mehr lächeln. "Wie auch immer, ich muss wohl gestehen, dass ich ebenfalls benebelt bin von ihrer bloßen Anwesenheit und ihrer Nähe", antwortete sie wahrheitsgemäß und mit einem sanften Rehaugenblick, den sie gespielt aufsetzte. In seinem Arm eingehängt, spazierten die beiden wieder los und verließen den Park. Claire striff mit ihrer Hand ab und zu die Seine oder strich zart über seinen Unterarm. "Nein, um ehrlich zu sein bin ich ratlos. Sagen Sie mir doch bitte, wo es hingeht, Mr. Turner. Ich bin so unsagbar neugierig, sie können doch eine Frau wie mich nicht auf die Folter spannen oder?" Wieder kam der Rehaugenblick und ein verführerischer Augenaufschlag hinzu, während sie ihn von unten herauf ansah und sich ein wenig näher an ihn schmiegte. Ja, sie war frech für die damalige Zeit, zu frech.
Christopher
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Thema: Re: Der Park Do März 10, 2011 12:16 am
"Benebelt ist wohl ein ganz guter Ausdruck", grinste Chris, während er mit Claire an seinem Arm durch die abendlichen Straßen von Woodbridge spazierte. Es waren noch viele Leute unterwegs, doch Chris nahm sie kaum war, er hatte bloß Augen für dieses wundervolle und entzückende Wesen neben ihm. Er steuerte das Restaurant an, in dem sie an ihrem allerersten Abend hier in dem kleinen Stadtteil New York's abendessen waren und freute sich schon auf Claire's Gesichtsausdruck, wenn sie dort ankamen. Sie hatten sich beide damals sofort in das kleine Lokal verliebt und somit auch in Woodbridge. Das Restaurant trug den Namen "Angelini's" und es gab alle möglichen Speisen, von Chinesisch bis Mexikanisch und von Indisch bis Italienisch. Im Grunde war das Restaurant nichts allzu besonderes, doch Chris war einfach begeistert davon und er hatte den Eindruck gehabt, dass Claire bei ihrem ersten Essen hier genauso gedacht hatte. Das Ehepaar kam endlich bei dem Lokal an und Chris lächelte, als er den Duft des Eingangsraumes vernahm. "Hier wären wir, meine Liebe"; sagte er und hoffte sehr, dass er das Restaurant gut gewählt hatte. Die Atmosphäre war ruhig und heimisch, es waren nicht viele Leute und auch nur wenige Tische und überall standen Kerzen auf den Theken und im Hintergrund wurde klassische Musik abgespielt. "Du erinnerst dich doch noch, oder?". Sie musste einfach, sie waren mit dem Restaurantbesitzer immerhin schon bei Du.